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„Office-Version nicht mehr unterstützt“

„Office-Version nicht mehr unterstützt“ – Was bedeutet das für Benutzer und Entwickler? Zunächst, wenn man keine veralteten Office-Versionen mehr einsetzt, ist man auf der sicheren Seite. Wer aktuell z.B. Access 2010 noch in der Voll-/Runtime-Version oder das ACE-Redistributable einsetzt, sollte beachten, dass jegliche Situationen (aka Bugs), die z.B. durch Windows-Sicherheits-Updates eingeführt oder aufgedeckt werden und einen Fix in Office oder Access nach sich ziehen würden, von Microsoft nicht mehr behoben werden!

Mit anderen Worten, eine Anwendung kann von einem auf den anderen Tag den Dienst quittieren.

Dies ist kein Schreckenszenario, sondern Erfahrung der letzten Wochen und Monate. Wir erinnern uns an Dezember 2021, als Access-Dateien, die auf einer Netzwerkfreigabe lagen, nicht mehr geöffnet werden konnten? Oder im Februar 2022, als Access nicht mehr geschlossen werden konnte, bzw. Lockfiles noch aktiv waren? Diese Bugs wurden vom Access-Team zwar umgehend (nach wenigen Tagen bzw. Wochen) behoben, aber nur für Versionen, die sich im aktiven Support befanden.

Manch Unternehmen ist sich nicht bewusst, dass noch Software im Einsatz ist, die aus dem Support gefallen ist. So musste man in der Vergangenheit das ACE-Redistributable installieren, um mit Drittprogrammen auf mdb- oder accdb-Dateien zugreifen zu können, selbst wenn Office als Voll- oder Runtime-Version auf dem Rechner bereits vorhanden waren. Grund war, dass externe APIs von ACE in diesen Versionen nicht freigegeben waren (ODBC, OLEDB, DAO), was seit Januar 2021 anders ist, siehe Breaking ACE Out Of The Bubble. Versionen vor Januar 2021 hatten diesen Komfort nicht und daher war es unumgänglich, für den Zugriff von Drittprogrammen auf Access-Backend-Dateien das ACE-Redistributable zu installieren. Normalerweise läuft es anstandslos und leise vor sich hin.

Sollte jedoch die beschriebene Situation auftreten, werden diese Anwendungen ab dem Zeitpunkt keinen Dienst mehr leisten und man fragt sich, warum. Microsoft die Schuld dafür zu geben wäre zu kurz gedacht, denn der Support-Zyklus von 10-12 Jahren ist branchenüblich und Microsoft hält seine Kunden über die Supportzyklen auf dem laufenden, siehe https://docs.microsoft.com/de-de/lifecycle/products/.

Also, nicht zu lange mit dem Umstieg auf neue Versionen warten. 😉

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